Hausbesuche in der Ergotherapie

Datum: 13. Juli 2020
Autor: Simona Glas

Bei mobilen Diensten wird oft nur an die Grundversorgung gedacht, therapeutische Versorgung aber oft vernachlässigt. Dabei ist der Hausbesuch ein wichtiger Bestandteil der therapeutischen Arbeit und für viele Patienten, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die einzige Möglichkeit, therapeutische Angebote wahrnehmen zu können.

Ein wichtiger Punkt bei Hausbesuchen sind die Therapiemittel. Oft wissen wir vor dem ersten Besuch gar nicht, wieviel Platz tatsächlich für notwendige Therapiemaßnahmen zur Verfügung steht. Bei Therapien im häuslichen Umfeld können wir leider nicht die technologischen Neuerungen unseres Therapiezentrums einsetzen. Dennoch können wir unseren Patienten durch die Hausbesuche etwas Anderes bieten: Alltagsnähe.

Bei Hausbesuchen werden die klassischen Therapiemittel wie TheraBand oder Ball bevorzugt. Auch einen Laptop mit HLT-Programmen setzen wir aktuell ein. Zusätzlich können auch Alltagsgegenstände in die Therapie eingebunden werden (z.B. eine Bürste oder die Lieblingstasse). Dies steigert die Motivation auch außerhalb des Therapierahmens zu üben. Meine Erfahrung zeigt auch, dass sich für kognitive und motorische Übungen bei Hausbesuchen ausgewählte Brett- und Kartenspiele sehr gut eignen.

Die Therapie kann in einer für den Patienten vertrauten Umgebung durchgeführt werden. Dies vermittelt dem Patienten, gerade zum Anfang der Therapie eine gewissen Sicherheit. Bestimmte Übungen erfordern seitens des Therapeuten auch ein gewisses Maß an Kreativität. So wird oft auch ein Treppengeländer oder ein Bettpfosten zum Therapiemittel.

Genau wie bei der Behandlung im Therapiezentrum geht es auch bei Hausbesuchen darum, die Therapie bestmöglich an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen und dessen Lebensqualität zu steigern.

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